Alle reden vom Krieg. In den epischen Erzählungen von Leyla und Majnun, den beiden Liebenden, die unter einem schlechten Stern stehen, nämlich der Venus, die den Menschen den Sex und den Krieg bringt. In den Gerichtssälen und an den Filmsets, in den beengenden Kleinstädten und weitläufigen Parkanlagen ist die Rede vom Krieg. Es ist der Krieg im Alltag, im Aufbegehren gegen ein erstickendes Regime oder in dessen willkürlichem Zugriff auf deinen Körper und deinen Kopf.

Aus einer Melange von Dokumentarmaterial, lyrischen Fragmenten und diskursiver Wut hat der Autor und Regisseur Oliver Kontny ein Hörspiel gewoben mit Musik von Marc Sinan, der Kamancheh von Kayhan Kalhor sowie den Stimmen von Künstlerinnen wie Jasmin Tabatabai, Maryam Zaree und Bijan Zamani. Es versucht jene Verknüpfung von politischer Gewalt und literarischer Feinsinnigkeit aufzuzeichnen, die für das Überleben im Iran kennzeichnend ist: Einen Teppich, auf dem wie geometrische Muster die Geschichten der iranischen Opposition sich ineinander verschlingen.

Live zu hören am
Donnerstag, den 31.5.2012, 19 Uhr, Volksbühne Berlin, Roter Salon
Hörspielaufführung und Diskussion